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Bedürfnisorientierte Arbeitsplätze

Wir machen uns auf den Weg. Gemeinsam. Die Sitzordnung als Ordnung hat erst einmal ausgedient. Wir brauchen individuelle Arbeitsplätze. Mithilfe eines Fragebogens habe ich die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder erfragt. Tatsächlich wünschen sich 4 Kinder ganz alleine zu sitzen (was auch Platzmangel nicht gehen wird, aber ich werde Lernbüros als Trenner nehmen), nur 4 Kinder möchten in einer Gruppe sitzen und der Rest am liebsten nur mit einem Partner. Vermutlich ist es ein dynamischer Prozess, der sich immer mal ändert.

Die erste Amtshandlung habe ich bereits heute vollzogen. Ich habe meinen Platz aufgegeben. Der war hinten in der letzen Ecke. Dort habe ich mich 4 Jahre sehr wohl gefühlt. Auch in meinen bisherigen anderen Klassenräumen, saß ich immer hinten. In fremden Klassenzimmern, in denen ich als Fachlehrer agierte, fühlte ich mich vorne immer deplatziert. Nachdem ich aber merkte, dass ich dieses Schuljahr ständig am Vorflitzen bin und dann die ungeteilte Aufmerksamkeit erhalte um erklären zu können, habe ich mich für diesen Schritt entschieden. Positiv formuliert sitze ich nun im Fokus und muss nicht mehr stehen 😉 Das Ergebnis ist jedoch verblüffend. So still wie heute war es noch nie. Ich hoffe, es hält … Es ist jedenfalls schön, gemeinsam mit den Kindern zu optimieren. Es gibt ihnen das Gefühl, dass sie wichtig sind. Dass ihre Meinung zählt.

Nun sitze ich über den ausgefüllten Fragebögen und überlege mir heute Nachmittag mögliche Szenarien. Diese werde ich morgen mit den Kindern besprechen und vielleicht schon teilweise umsetzen.

Die Vorlage, mit denen ich die Bedürfnisse der Kinder erfragte, könnt ihr euch hier herunterladen. Ich bin gespannt, welche Bedürfnisse eure Kids haben. Teilt eure Erfahrungen gerne in den Kommentaren.

Da die Kinder auch Ziele formuliert haben, möchte ich diesen Prozess begleiten. Dazu habe ich eine Reflexionsvorlage erstellt, die ihr ebenfalls herunterladen könnt.

10 Gedanken zu „Bedürfnisorientierte Arbeitsplätze“

  1. Oh, was für eine tolle Idee! Das setze ich auf jeden Fall um! Hast du evtl. eine Liste mit möglichen Zielen? Ich habe eine zweite Klasse und noch nie damit gearbeitet, würde aber gerne auch mit individuellen Wochenzielen starten.

  2. Ich habe das jetzt schon mehrere Jahre mit verschiedenen Klassen immer wieder versucht. Einige Kinder können es gut, die meisten schaffen es nicht, sich von ihren plappernden Freunden zu trennen. Meine jetzige Klasse kann es so schlecht, dass jetzt bei mir alle einzeln sitzen müssen mit angewiesenen Plätzen. Schade, klappt einfach nicht mit allen Klassen. Ich hatte auch schon Klassen, wo es recht gut geklappt hat. Am Anfang musste ich sie zwingen, auch mal mit jemand anderem zu sitzen. Und immer wieder reflektieren, ob das jetzt ein guter Platz war.

  3. Lieben Dank für die tolle Vorlage! Ist schon eingesetzt. Ich habe in meinem Klassenraum auch ein absolutes Platzproblem, möchte aber auch den Bedürfnissen der Kinder gerecht werden. Ich stöbere gleich mal in deinem Artikel zu den Lernbüros.
    Liebe Grüße,
    Katharina

  4. Ich find’s richtig spannend! Leider bin ich immer nur Fachlehrkraft und kann daher die Kinder nicht umsetzen. Meiner Meinung nach würden aber sehr viele Klassen davon profitieren, wenn sie an der Klassenraumgestaltung teilhaben dürften.

  5. Pingback: Verstärkerblümchen – Mrs.Rupäd

  6. Hallo, das ist genau mein Freitags Thema im Klassenrat gewesen. Wie schön, dass du diesen Fragebogen entwickelt hast. Wir haben jetzt 4 Tage, an denen die Kinder einmal testen sollen, welcher Platz für Sie am Besten passt. Danke für dein Material.

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