Letztens im Klassenrat.
Wir besprechen die Organisation und Gestaltung des Wochenplanordners für das kommende Schuljahr. Eine Schülerin meldet sich: „Ich finde, wir benötigen ein digitales Korrekturbüro. Dann stehen nicht alle an den Lösungen oder am Pult in der Schlange!“ Ich schaue sie an. Sie spricht ruhig weiter und alle hören gespanntzu: „wir sind digital so gut aufgestellt, wir können damit Papier sparen. Werfertig ist, sagt Bescheid und holt sich ein Tablet. In unserem Wochenplanordner muss ein QR-Code sein, der zur digitalen Korrekturpinnwand führt. Die kann immer neu bestückt werden. Und du (sie schaut mich an) musst auch nicht immer selbst die Lösungen erstellen, sondern kannst beim Ersten, der fertig ist, ein Foto des Arbeitsblattes machen. Zack hochladen und alle anderen können vergleichen!“
Ich war zugegebenermaßen sprachlos. Die Kids zunächst auch.
Dann die Meldung eines anderen Kindes: „Ich mag es, wenn Frau Ruppert kontrolliert, ich mag es, wenn sie meine Arbeit sieht und unterschreibt!“
Ein ehrliches Statement. Einige nicken zustimmend.
Die Schülerin mit der genialen Idee meint: „Ja, das ist ja auch möglich. Aber erst kannst du doch mal selbst vergleichen und dann holst du dir die Unterschrift. Aber dann ist die Schlange bei Frau Ruppert nicht so lange! Mensch, man muss doch mal mit der Zeit gehen!“
Jetzt lachen wird. Und ja, wir gehen jetzt mal mit der Zeit 😉
Die Idee der Kinder ist super! Respekt! Ich biete meiner Klasse auch oft Korrekturmöglichkeiten auf dem Tablet an. Papier sparen versuche ich den Kids dadurch auch zu vermitteln. Man kopiert eh noch genug. Bewährt hat sich da eine Partner-Korrektur. Die Kinder haben bei eigenen Korrekturen oft etwas oberflächlich gearbeitet, aber bei anderen sind sie eher kritisch gewesen. So meine Erfahrung in der aktuellen Klasse. Oft möchte ich aber auch sehen, was die Kinder (oder zumindest einige) gearbeitet haben und wo evtl. noch Schwierigkeiten auftreten. Eine Mischung hat sich ganz gut bewährt.
Sehr, sehr cooles Kind 🤣👍